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Pfarrer Thomas Keßler war ein perfekte Navigator

Herschfeld (hf). Bis auf den letzten Platz besetzt war die Herschfelder Kirche beim Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Thomas Keßler. Viele Priester, darunter Weihbischof Paul, Generalvikar Jürgen Vorndran und Dekan Andreas Krefft standen mit ihm am Altar. Vereine und Verbände waren mit Fahnenabordnungen vertreten. Musiker aus der Pfarreiengemeinschaft waren mit dabei. In seiner Predigt ging Pfarrer Thomas Keßler auf das Navi ein, das heute selbstverständlich ist. Wie man auf ein solches Navi vertraut, so sollte man auch auf Gott vertrauen. Er erinnerte an den Auszug der Israeliten aus Ägypten, die 40 Jahre unterwegs waren. Da sei Gott ihr Navi gewesen, auf das sie vertrauten. Auch Abraham sei dem Ruf Gottes gefolgt und habe seine Zelte abgebrochen und letztendlich sei auch Jesus ein Wanderprediger gewesen.

Hingewiesen hat er auf den Pilgerweg nach Rom, der auch durch Bad Neustadt führt. Er erinnerte an zahlreiche Wallfahrten, die es in Rhön-Grabfeld gibt. Das sei gelebter Glaube. Der scheidende Priester nannte aktuelle Herausforderungen der Kirche und der Kirchengemeinden durch den neuen Pastoralen Raum. Fünf Jahre war er mit dabei und dankte den Vielen, die ihn auf diesem Weg begleitet haben. Nun beginne für ihn, aber auch für die von ihm betreuten Kirchengemeinden ein neuer Wegeabschnitt. Dabei werde es sicher zu Veränderungen kommen.“ Das ist auch gut so.“ Wichtig sei zu wissen, dass man miteinander im Glauben unterwegs ist und das bezeichnete Pfarrer Thomas Keßler als eine große Chance.

Generalvikar Jürgen Vorndran sagte, dass Pfarrer Keßler nach 42 Jahren priesterlichen Wirkens nun in den Ruhestand geht. Er erinnerte dabei an die vielen Aufgaben, die Thomas Keßler im Bistum Würzburg übernommen hatte. Er sei immer seinem „inneren Navi“ gefolgt. Strukturen, die er in dieser Zeit aufbaute, hätten sich als Grundlage für die Zukunft bewährt. Seine unglaubliche Energie habe er auch in der neuen Pfarrstelle Brendlorenzen eingebracht. Generalvikar Jürgen Vorndran dankte für diese Zeit und überbrachte gleichzeitig zum 70.Geburtstag auch die Glückwünsche von Bischof Franz Jung.

Dekan Andreas Krefft erinnerte an das segensreiche Wirken von Thoma Keßler in der Pfarreiengemeinschaft und die Aufgaben, die er im Pastoralen Raum Bad Neustadt übernommen hatte. Das sei nicht einfach gewesen. Hier habe er seine Erfahrungen mit eingebracht. „Du warst nicht nur Planer und Gestalter, sondern hast auch den Menschen zugehört.“ Zur neuen Aufgabe im Bereich Kreuzberg sagte der Dekan, dass es dort zwar gutes Bier gebe, in Bad Neustadt habe man aber auch sehr guten Wein. „Komme einfach immer wieder einmal zu uns.“

Günter Henneberger sprach für die Pfarreiengemeinschaft und erinnerte an die Corona Pandemie. Genau da sei Thomas Keßler als neuer Pfarrer eingeführt worden. Fünf Gemeinden „unter einen Hut zu bringen“, sei eine große Herausforderung gewesen. Darauf habe sich Pfarrer Keßler mit einem kräftezehrenden Arbeitspensum eingelassen. Dafür sagte Günter Henneberger ebenso Dank wie für das vorbildliche Engagement. Vermissen werden man seine lebensnahen, oft mit Anekdoten und Humor gewürzten Predigten und unter anderem die seelsorglichen Gespräche die Trost und Zuversicht gaben. Aktiv sei er auch in der Notfallseelsorge und der Feuerwehr gewesen. In den Beratungsgremien des Pastoralen Raumes habe man immer zu einer guten gemeinsamen Linie gefunden. Als Erinnerung an die vergangenen fünf Jahre gabs ein Fotobuch und einen Stick mit bewegten Bildern und Tönen.

Der evangelische Dekan Karl Uwe Rasp sprach die ökumenische Verbundenheit an. Dazu hatte er als Geschenk das Buch von Kardinal Marx mit dem Titel „Kult“ dabei. Darin wird darauf verwiesen, dass das Christentum immer eine Bedeutung haben wird, auch in einer säkularen Gesellschaft. Der Dekan überbrachte die Geburtstagsgrüße der evangelischen Kirchengemeinde. Sicher werde man sich wiedersehen, denn Pfarrer Keßler zieht in sein Elternhaus in der Roßmarktstraße und da sei das evangelische Pfarramt ganz in der Nähe. Einen Rosenstock und herzliche Glückwünsche zum Geburtstag überbrachte Alexandra Katzenberger im Namen des Rates im Pastoralen Raum Bad Neustadt und dankte für die Bereicherung in der Seelsorge in den vergangen Jahren.

Stellvertretender Landrat Bruno Altrichter sagte im Namen des Landkreises und Landrat Thomas Habermann herzliche Glückwünsche zum Geburtstag und dankte dem Geistlichen für seine Zeit in der Pfarreiengemeinschaft St. Martin Brend. Die Vita Keßlers lese sich wie eine lebendige Erzählung mit vielen Aufgaben und Herausforderungen. Ganz besonders stolz sei man gewesen, als der neue Generalvikar der Diözese Würzburg, Thomas Keßler, hieß. Gleiches galt für Generalvikar Jürgen Vorndran, ebenfalls ein Rhön-Grabfelder. Dankbar sei man für das fünfjährige Wirken in der Pfarreiengemeinschaft St. Martin Brend, aber auch dafür, dass Pfarrer Keßler auch im Ruhestand in der Rhön bleibt.

Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner überbrachte die Glückwünsche der Stadt Bad Neustadt und der Bevölkerung zum 70. Geburtstag. Angesprochen hat er die derzeitige kirchliche Situation. Hoffen wolle man, dass viele den Weg zur Kirche wieder finden. Die Stadt Bad Neustadt stehe weiterhin als starker, verlässlicher Partner dabei zur Verfügung. „Sie waren fünf Jahre der Navigator für Bad Neustadt und haben den Weg vorgegeben.“ Das Stadtoberhaupt sagte vielen Dank für das gute Miteinander als Pfarrer und Mensch in Bad Neustadt und fügte an: „Gerne unterschreibe ich ihnen dem Vertrag als Stadtführer und wünsche im Ruhestand Gesundheit, Gottes Segen und viele nette Menschen, die mit ihnen gemeinsam den Weg weiter gehen.“

Geschenke und Dankesworte gab es von Oberministrantin Laura Wolf aus Brendlorenzen für die Pfarreiengemeinschaft St. Martin Brend. Die Ministranten überreichten unter anderem ein Kissen und einen Hut. Der sei für die Gartenarbeit. Dank sagten sie für das gute Miteinander. Pfarrer Keßler dankte für die wertschätzenden Worte und lud zur Begegnung vor der Herschfelder Kirche ein.

Text und Fotos: Hanns Friedrich